Am 18. Februar diesen Jahres wurde unser Sohn Julius geboren. In den Wochen vor seiner Geburt haben mein Mann und ich uns durch verschiedene Balancen auf dieses aufregende Ereignis vorbereitet.
Da unser erstes Kind durch einen Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden musste, anstatt wie gewünscht auf natürliche Weise im Geburtshaus, stand ich damals lange unter Schock und die Angst davor, dass auch die jetzige Geburt so ablaufen könnte, nahm rasant zu, je näher die Geburt rückte…
Damit ich diese Angst loslassen durfte, haben wir 1 bis 2 mal pro Woche balanciert. Sowohl mit Renate, als auch in Einzelsitzungen mit anderen Kinesiologinnen oder, was auch eine wunderschöne Erfahrung war, am Telefon in einer Kleingruppe. Die Sichtweisen der einzelnen Teilnehmerinnen brachten wertvolle Impulse und die Kraft der Gruppe hat mich sehr gestärkt und mir Mut gemacht, mich ohne Angst auf eine natürliche Geburt einzulassen. Als sehr prägnante Erfahrung einer anderen Balance habe ich ein Lernmenü empfunden, bei dem ich mich minutenlang mit geschlossenen Augen von meinem Mann durch die Wohnung führen lassen musste. Sich darauf einzulassen, nicht mehr selber die Kontrolle zu haben, weil man nichts sehen kann, war sehr bewegend und ich kann jedem nur empfehlen, diese Übung einfach mal nachzumachen. (Nicht nur, wenn man gerade vor einer Geburt steht!) Man muss sich innerlich öffnen und darauf einlassen, dem Ganzen vertrauen…
Plötzlich kam mir der Gedanke, dass es dem Baby auf seinem Weg durch den Geburtskanal ganz genauso geht: Es sieht nichts, kann nur fühlen und muss sich einfach auf den Prozess einlassen, um zum Ziel zu kommen. Ich fühlte mich plötzlich dem Baby so nah! Was für eine aufregende Reise dieses kleine Wesen auf sich nimmt, um endlich zu uns zu gelangen! Wichtig war es auch, alle Familienmitglieder in die Balancen mit hinein zu nehmen, da sich für jeden einzelnen die Rollen neu ordnen würden; nicht nur das Baby und ich, sondern auch mein Mann und unsere Tochter brauchten Unterstützung, um für die große Veränderung gewappnet zu sein. Vor allem das „Klar sein“ (aus dem PACE) war für uns alle sehr wichtig, was sich fast in jeder Balance zeigte. Das allerwichtigste jedoch war, dass ich mich für den Fall, dass es wieder ein Kaiserschnitt werden sollte, innerlich für diesen Weg öffnete und dass ich es als lebensrettende Option betrachten konnte, wenn es einfach auf normalem Wege nicht klappen wollte. Ich traf innerlich eine Vereinbarung mit meinem Baby: Es sollte mir unter der Geburt ein klares Zeichen geben, wenn es das Gefühl hat, nicht Nach der letzten Telefonbalance mit Renate gingen wir ins Bett und 2 Stunden später begannen die Wehen. Als wir uns gegen Mittag auf den Weg ins Geburtshaus machten, benachrichtigte ich auf der Fahrt dorthin Renate und meine Kleingruppe, mit der ich vorab die schöne Gruppenbalance gemacht hatte, um sie um Unterstützung zu bitten. Um es vorweg zu nehmen: ich konnte die guten Wünsche und energetische Begleitung unter der Geburt förmlich spüren! Leider kam es im Geburtshaus so, wie wir es uns nicht gewünscht hatten…
Das Baby wollte – trotz verschiedener Übungen – einfach nicht ins Becken rutschen und „krabbelte“ wieder hoch in Richtung Rippen…. Es zeigte uns sehr deutlich, dass es diesen Weg nicht nehmen konnte. So brachen wir, wie mit dem Baby vorab vereinbart, die Geburt im Geburtshaus direkt ab und fuhren ins nahe gelegene Krankenhaus. Nach der PDA ging es gemeinsam mit meinem Mann in den OP. Natürlich hatte ich eine gewisse Angst, dass etwas schief gehen könnte… aber ich habe gefühlt, dass es das richtige ist, weil das Baby mir deutliche Zeichen gegeben hatte und habe meine Schutzengel gebeten, auf uns aufzupassen, bin ins Vertrauen gegangen und mein Mann hat mir die positiven Punkte gehalten. Um 18.44 Uhr, also genau 18 Stunden nach Beginn der ersten Wehe, war unser kleiner Julius auf der Welt! Und als er auf der Welt war, wussten wir dann auch, warum er nicht den normalen Weg nehmen konnte: Seine Nabelschnur war mehrfach um den Körper gewickelt, er lag überstreckt als Sternengucker in meinem Bauch… und, was niemand ahnen konnte: durch meine alte Kaiserschnittnarbe gab es Verklebungen in meinem Bauch, die bei einer natürlichen Geburt mit großer Wahrscheinlichkeit meine Organe beschädigt hätten. Somit war es alles in allem das absolut richtige, dass unser Sohn, genau wie 2 Jahre zuvor unsere Tochter, den Kaiserschnitt „gewählt“ hatte. Auch, wenn es dieses mal wieder nicht geklappt hat, bin ich trotzdem sehr dankbar dafür, wie alles abgelaufen ist. Ich hatte viele Stunden Wehen, die sowohl für mich, als auch das Baby sehr wichtig gewesen sind. Der Kaiserschnitt ist gut gelaufen und dank der intensiven kinesiologischen Vorarbeit konnte ich mich auf diesen Prozess einlassen und ihn sogar –trotz Kaiserschnitt- total positiv empfinden. Am Tag nach der Geburt wurden wir direkt wieder balanciert, so dass wir gestärkt und „klar“ waren und unsere neu verteilten Rollen innerhalb unserer Familie einnehmen konnten.
Mein Mann und ich sind beide durch diesen Prozess so gestärkt hindurch gekommen, weil wir uns täglich gezielt mit kinesiologischen Übungen aus unseren „Hausaufgaben“ unterstützen konnten. Die zahlreichen Balancen haben uns immer wieder neu ausgerichtet und aufgerichtet, haben uns verständlich gemacht, wo unsere Herausforderungen liegen und was für Lösungswege wir gehen können. Die Übungen aus dem Touch for Health waren sowohl körperlich als auch emotional eine große Hilfe und durch die Balancen aus der Ewiki konnten wir einige geburtsrelevante Prozesse besser verstehen oder sie am eigenen Körper spüren, was die Verbundenheit zum Baby sehr gestärkt hat. Mir als werdende Mutter sind in den Balancen einige „Schuppen von den Augen“ gefallen und ich konnte gezielt an mir arbeiten. Insgesamt sind wir klar, gestärkt und vertrauensvoll in die Geburt gegangen und das hat dazu geführt, dass ich nicht nur emotional, sondern auch körperlich diesen zweiten Kaiserschnitt um ein vielfaches besser verkraftet habe als den ersten damals. Ich kann jedem nur empfehlen, sich vor und nach der Geburt kinesiologisch begleiten zu lassen. Es gibt immer Dinge, die in Begleitung besser erkannt oder aufgearbeitet werden können, als wenn frau alles mit sich selber ausmacht und das führt dazu, dass man seine Kraft in die Familie stecken und die schöne Ankunftszeit genießen kann.
An dieser Stelle gilt mein Dank Renate für ihre großartige Unterstützung, dass sie uns und unserem kleinen Julius die Reise auf diese Welt auf so vertrauensvolle Weise möglich gemacht hat!
Ein Bericht von Nina Bolmerg,
Kinesiologin BK DGAK zertifiziert