Feedback zum Seminar Präsenz und Stille mit Andreas Bernsen

Eine stressige Woche lag hinter mir, als ich am Freitagmorgen ziemlich verschnupft , verschnoddert und aufgewühlt in Damme ankam. Im Gepäck ein Kissen und eine Decke, die wir für die gemeinsame Arbeit mitbringen sollten. Das hörte sich doch schon mal sehr vielversprechend an. Trotzdem erwartete ich Stimmengewirr, Musik, das PACE , … was wir vom IKL halt so kennen.
Doch ich wurde eines Besseren belehrt.
Stille!
Im Raum saß Andreas, aufgebaut ein kleiner Kreis mit unseren Sitzplätzen und in der Mitte lediglich eine Kerze.
Wir erfuhren recht schnell, dass es ein völlig anderes Seminar wird, als uns bisher bekannt. So versuchte ich mich auf das Neue einzulassen.
Es ging darum gehalten zu werden, bzw. eine andere Person zu halten, dabei spielt Zeit keine Rolle. Im Rahmen des Seminars haben wir uns allerdings auf eine Zeitspanne von 40 Minuten geeinigt.
Mein erstes „ Gehalten werden „ begann und endete mit einem tierischem Hustenanfall, so dass ich von der Liege aufsprang und den Raum verließ, um die anderen nicht zu stören. Interessanterweise waren die anderen Teilnehmerinnen so bei sich, dass es keinen wirklich gestört hat, wie im Nachgespräch herauskam.
5-mal wurde ich an dem Wochenende so gehalten und 5-mal habe ich gehalten. Jedes Mal war anders- ganz individuell.
Am nächsten Tag war ich schon erstaunlich ruhig geworden, irgendwie ausgeglichener.
Trotz der theoretischen Einheiten, stellte ich mir immer wieder die Frage, was beim Halten eigentlich vor sich geht. Eine wirkliche Antwort habe ich nicht gefunden, dafür aber viele andere Dinge gelernt.
Das Stille bedeutet nicht zu beurteilen, sondern nur wahrzunehmen.
Dass es im Raum still sein kann und in mir selbst laut und unruhig- oder eben andersrum.
Das die Lösung immer im Hier und Jetzt liegt in unserem Körper, auch wenn dieser einmal nicht so funktioniert, wie wir es gerne hätten.
Das es darum geht still zu bleiben, egal was passiert.
Das gehört werden bedeutet geheilt zu werden und tief gehört werden tief geheilt.
 
Am Sonntagmittag stand ich tiefenentspannt von der Liege auf, hatte das Gefühl ein paar Tage Urlaub gemacht zu haben und verspürte in mir Stille und Präsenz.
An dieser Stelle waren für mich die Frage- und Ausrufezeichen verschwunden und ich konnte einen Punkt machen.
 
Vom 11.10 – 13.10.2019  kommt Andreas wieder nach Damme, um gemeinsam mit Renate das Seminar  „ PACE, Stille und das Herz des Seins „ zu geben. Ich wünsche allen Teilnehmern tief gehört zu werden und am Ende der Zeit ebenfalls einen Punkt machen zu können.
Sabine Neumann