5 Fragen an: Anke Martin, Absolventin am IKL, Begleitende Kinesiologin DGAK in eigener Praxis
Anke Martin: „Ich hatte mich voll auf die Kinesiologie konzentriert und hatte keinen „Versorger“ an meiner Seite. Es musste klappen, ohne Druck aufzubauen. Mit jedem Klienten, der dazu kam, wuchs mein Vertrauen.”
1. Wie bist du zur Kinesiologie gekommen?
Ich lernte die Kinesiologie 1996 über eine Freundin kennen, die mich auf Grund meiner Brustkrebserkrankung auf einen TFH Kurs aufmerksam machte. So bin ich dann nach Münster gefahren, hab Kinder und Alltag für ein Wochenende hinter mir gelassen und hab den ersten Kurs besucht. Ich war fasziniert, wurde mir doch so deutlich, wie wichtig es ist, mich um mich und meinen Körper zu kümmern, um gesund zu werden und zu bleiben. Es öffneten sich für mich neue Türen, ich erkannte Zusammenhänge, die mir vorher nicht klar waren und ich hatte die Möglichkeit, mir selbst zu helfen.
Ich besuchte weite Kurse, ließ mich balancieren und bekam immer mehr Mut zur Veränderung. Dann folgte die Prüfung zum Brain Gym und TFH Instructor. Es gab zu der Zeit noch keine Ausbildung, ich balancierte Kinder in einem kleinen Raum bei mir zu Hause, gab Kinderkurse, freute mich über jede Anfrage, erst eine die Woche, später eine am Tag. Es war spannend, aufregend und immer die Ungewissheit, ob es alles klappen wird. Denn ich hatte mich gegen meinen Erstberuf der Erzieherin entschieden und wollte ganz zur Kinesiologie wechseln.
Ich war mittlerweile alleinerziehend, das Geld war knapp, aber ich vertraute dem Weg der Kinesiologie, auch wenn mich viele Menschen in meinem Umfeld nicht verstanden haben.
Und dann kam das alles entscheidende. Renate bot am IKL eine Ausbildung zur begleitenden Kinesiologin an. Ich war sofort dabei, hier lernte ich alles, was ich brauchte, um professionell zu arbeiten. Die langen Fahrten zum IKL, das investierte Geld, die eingesetzte Zeit …… all das konnte mich nicht zurückschrecken. Die Ausbildungszeit war so wertvoll, dass mir klar war, auch wenn ich nie als Kinesiologin arbeiten werde, war das die beste Entscheidung, da sie meine persönliche Entwicklung unterstützt und vorangebracht hat.
Dafür bin ich unendlich dankbar.
Ich bezog Räume in einer logopädischen Praxis, arbeitete da über 4 Jahre, bis ich vor 9 Jahren in meinem Haus eine Praxis einrichtete. Es war gut, erst einmal nach draußen zu gehen, sich sichtbar zu machen, es hatte etwas Offizielles. Heute schätze ich die Nähe zu meinem Arbeitsplatz und die Ruhe, die ich hier habe.
2. Was machst du heute?
Ich balanciere täglich Kinder und Erwachsene. Ab und an, je nach Zeit und Lust, biete ich Tageskurse an. Ich übe die Kinesiologie als Vollzeitberuf aus, ich arbeite gerne und finanziere damit mein Leben. Lange Zeit unterrichtete ich am Wochenende, aber nun ist die Praxis so voll, dass ich die Wochenenden für mich haben möchte. Ich nehme immer wieder an Fortbildungen teil, entscheide nach meinem eigenen Interesse und lasse Erfahrenes in die Balancen einfließen.
So kann ich mich weiterentwickeln, Neues entdecken und meine Arbeit damit bereichern.
3. Was war deine größte Herausforderung beim Berufsstart, und wie hast du sie gemeistert?
Meine größte Herausforderung war meine Angst, ob das alles so läuft, wie ich es mir vorstelle. Ich hatte mich voll auf die Kinesiologie konzentriert und hatte keinen „Versorger“ an meiner Seite. Es musste klappen, ohne Druck aufzubauen. Doch mit jedem Klienten, der dazu kam, wuchs mein Vertrauen.
Es ging kontinuierlich weiter und baute sich auf. Renate Wennekes hatte einmal gesagt: „ Geh in deinem Tempo voran, dann bist du gut.“
4. Was sind deiner Meinung nach die 3 wichtigsten Dinge, die dir das IKL für den Beruf als Kinesiologin mitgegeben hat?
- Tiefes Verständnis der Kinesiologie und Vermittlung von kinesiologischen Handwerkszeugen.
- Die Wertschätzung dem Leben, der Natur und den Menschen gegenüber.
- Selbstbewusstsein und Zuversicht, dass immer mehr möglich ist, als du glaubst.
5. Tipp für Neustarter: Was braucht man deiner Meinung nach, um ein guter Kinesiologe zu sein?
- Die innere Haltung, geprägt von Annahme, Akzeptanz, Wertschätzung, Empathie, Vertrauen und Zuversicht ist für mich der Schlüssel zum Erfolg.
- Die beste Werbung ist die Empfehlung durch einen zufriedenen Klienten. Es dauert etwas, aber es kommen dann auch die Menschen zu dir, die Veränderung möchten und die zu dir passen. Und da sind dann durchaus auch wichtige „Verteiler“ dabei. (Heilpraktiker, Osteopathen, Lehrer, Trainer, Erzieher….. )
- Sei dir des Wertes deiner Arbeit bewusst, dann fällt es dir leichter, einen angemessenen finanziellen Ausgleich zu verlangen. Vertrete dies klar und selbstverständlich.
- Schließe dich dem Berufsverband DGAK und dem Arbeitskreis an. Du erhältst wichtige Informationen und hast Kontakt zu Kollegen.
- Schaffe dir einen schönen Raum, indem du gerne arbeitest, dich sicher fühlst und die Klienten sich wohl fühlen.
- Suche dir Unterstützung in Bereichen, die dir fremd sind. ( Steuerberater, Internet, Werbung ) So werden die Bereiche professionell erledigt und dir steht mehr Energie für deine Arbeit zur Verfügung.