Im Zeitraum von 2006 – 2009 absolvierte ich berufsbegleitend die Ausbildung zur Kinesiologin am Institut für kinesiologische Lehre in Damme. Diese intensive Zeit stellte für mich eine große Herausforderung dar, denn ich war gleichzeitig ganztägig als Kindergartenleiterin tätig – ein Beruf, der mich mit viel Verantwortung und Engagement forderte. Dennoch war mein Wunsch, mich kinesiologisch weiterzubilden, so stark, dass ich trotz der Belastungen mit Ausdauer und Hingabe lernte.
Die Inhalte der Ausbildung bereicherten nicht nur mein persönliches Leben, sondern ließen sich auch wunderbar in meinen beruflichen Alltag integrieren. Viele der kinesiologischen Methoden konnte ich direkt in meiner Arbeit mit Kindern und im Team einsetzen. Besonders im Bereich der Vorschularbeit und der pädagogischen Begleitung von Erzieherinnen entstanden daraus zahlreiche Kurse und Projekte – etwa zu den Themen „Leichter lernen“ oder „Stress abbauen im pädagogischen Alltag“. Die Arbeit mit diesen Inhalten bereitete mir große Freude und bestärkte mich in meiner Rolle als Multiplikatorin kinesiologischen Wissens.
Nach vielen Jahren als Kitaleitung gelangte ich jedoch an meine persönlichen Grenzen. Die hohen Anforderungen, die Verantwortung und der permanente Druck forderten ihren Tribut – gesundheitlich wie seelisch. Ein stressbedingter Tinnitus stellte sich ein und wurde zu einem deutlichen Signal meines Körpers, innezuhalten und etwas zu verändern.
In dieser prägenden Phase begegnete ich erneut der Kinesiologie – diesmal nicht als Lehrende, sondern als Empfangende. Die kinesiologischen Balancen von Renate Wennekes halfen mir Schritt für Schritt, meinen Tinnitus zu lindern und letztlich vollständig zu überwinden. Diese tiefgreifende Erfahrung war nicht nur heilsam, sondern führte mich auch zu einer wegweisenden Entscheidung: ich wollte die Ausbildung zur Kinesiologin noch einmal vollständig wiederholen. – nicht nur, um mein Wissen aufzufrischen, sondern auch, um neue Methoden zu entdecken und meine persönliche Entwicklung weiter voranzubringen.
Was zunächst als einjährige Wiederholung der ersten Ausbildungsstufe geplant war, entwickelte sich rasch zu einer tiefen Begeisterung für das erneute Lernen. Ich entschloss mich, alle drei Ausbildungsjahre samt Prüfungen noch einmal zu absolvieren. Diese Entscheidung erwies sich als wertvoll und richtig. Das Lernen in einer festen Gruppe. Die unterstützende Dynamik, der lebendige Austausch und die gemeinsame Entwicklung gaben mir neue Energie und Freude. Altes Wissen tauchte wieder auf, wurde vertieft und mit neuen Impulsen erweitert.
Durch die Wiederholung konnte ich nicht nur meine kinesiologische Kompetenz erheblich erweitern, sondern auch meine kinesiologische Arbeit wiederbeleben. Ich begann erneut, Balancen anzubieten und Kurse und Workshops zu gestalten – mit wachsender Erfahrung, tiefen Verständnis und neuem Selbstvertrauen. Zugleich hatte ich inzwischen das Rentenalter erreicht und konnte mich mit freiem Kopf und offener Zeit diesem Herzensweg widmen.
Jetzt, kurz vor dem Abschluss meiner zweiten Ausbildung, erfüllt mich große Dankbarkeit – die auch an meine Lehrerinnen Renate Wennekes und Heike Potthoff geht.
Die Entscheidung, diesen Weg noch einmal zu gehen, war ein Geschenk an mich selbst. Ich habe viel Neues gelernt, mich weiterentwickelt und bin bereit, meine Erfahrungen in die nächste Lebensphase zu tragen – frei, selbstbestimmt und mit dem tiefen Wunsch, Menschen auf ihrem Weg mit der Kinesiologie zu begleiten.